Dieser Tempel wurde nach der Sonnenausrichtung erbaut und diente als Kalender für Äquinoktien und Sonnenwenden, die ihrerseits mit den Saatzyklen zusammenhingen. Er weist verschiedene Bauetappen auf, was auf eine lange Besiedlung des Ortes schliessen lässt. Der nebenanliegende Templo Adosado war eine Anbetungsstätte.

Man entdeckte dort während der Forschungsarbeiten, in einer Unterstruktur eine Plattform mit Wandmalereien. Dort sind geometrische Motive, in X-Form gekreuzte Streifen (Andreaskreuz) sowie Elemente zu sehen, die einer Kombination aus Schmetterling und Schildkröte ähneln, die mit Venus und dem Sternbild des Orion in Verbindung gebracht werden.

Sie befinden sich am Rand des Gran Basamento und haben wohl als Zugangskontrolle zum Zeremonienbereich gedient.

Die Überreste der Plattformen aus Mauerwerk zeigen an, dass sie Dächer aus verderblichen Materialien stützten. Er ist mit einem Platz verbunden, der einen Altar im Zentrum aufweist.

Errichtete Tempel bewahrt Stuckreste mit roter Farbe, die wie man annimmt, auch andere Gebäude aufwiesen.

Die Maya zeichneten sich dadurch aus, dass sie ihre Städte stets in einer privilegierten Umgebung gründeten. Chacchoben ist da keine Ausnahme. Singvögel begleiten den Rundgang unter dem Schatten der Sapote-, Feigen-, Weissgummi-, Brotnuss-, Zeder- und Mahagonibäume. Beim Gang durch den dichten Urwald kann man Gummibäume sehen, die bis heute Kautschukgewinnung genutzt werden.

Der architektonische Stil mit Tempeln mit abgerundeten Ecken ähnelt mehr den Stätten von Belize als denen Yucatáns.

Ihre archäologische Erforschung begann 1994; mehrere Gebäude, die den Kern der ca. 70 Hektar umfassenden prähispanischen Stadt ausmachen, sind erwähnenswert. Das Vorhandensein von Süsswasserlagunen ermöglichte die ersten Ansiedlungen in der Späten Frühklassik. Sie ist in architektonische Komplexe aufgeteilt, bei denen das Gran Basamento, Las Vías und Plaza B besonders herausragen. Obwohl der ursprüngliche Name unbekannt ist, ist der Ort heute als Chacchoben (“Ort des Rötlichen Mais” auf Maya) bekannt. Der Archäologe Peter Harrison war der erste der diese Stätte 1972 der Regierung meldete, sie erforschte und kartierte.